Eine Geschichte aus dem alten Rom
Cäsar verbrachte seine Freizeit gerade mit Kleopatra und in Rom stand der Mondkalender schon gute 3 Monate hinter den Jahreszeiten. Das obwohl hie und da Tage oder sogar Monate hinzugefügt wurden. Bevor Cäsar das System der Ägypter, diese hatten schon ein Schaltjahr, übernahm, ließ er ausrufen, dass das Jahr, das nun schon 445 Tage dauerte, ein verworrenes Jahr war, um den Rückstand mit einem Mal aufzuholen. Danach ging es mit den 365,25 Tagen los und dem Schaltjahr, das alle 4 Jahre stattfand. Wer weiß also wirklich, in welchem Jahr wir uns aktuell befinden? Vielleicht die Sterne, wenn sie noch nicht verglüht sind. ⭐️
Die große Kalenderreform
Bis 1582 war der julianische Kalender für die Menschen wichtig. Er wurde nach Julius Cäsar benannt. Dieser war aber ganze 11 Minuten und 14 Sekunden länger als das wirkliche Jahr. Mit der Zeit wurde die Ungenauigkeit immer größer, bis Papst Gregor XIII. am 24. Februar 1582 in einem Schreiben zehn Schalttage anordnete.
Happy Birthday, am 29. Februar!
Wie erleben die Geburtstagkinder Ihren Ehrentag? Und vor allem wann? Da gibt es verschiedene Ansätze. Die einen feiern immer am 28., die anderen am 1. März. Und es gibt auch jene, die nur die „echten“ Geburtstage am 29. Februar feiern. Dieser Geburtstag ist auf jeden Fall nicht so, wie alle anderen. 🎉
Geburtstage - der offizielle Teil: In einigen Ländern gibt es für 29. Februar-Geburtstagkinder eine offizielle Bestimmung. Das ist ganz einfach auf die Frage der Volljährigkeit zurückzuführen.
In Deutschland gilt in Nichtschaltjahren nach § 188 Abs. 3 BGB die Vollendung des 28. Februar als Ablauftag, die Geburtstagskinder stehen daher in Nichtschaltjahren den an einem 1. März Geborenen gleich. Daraus ergibt sich beispielsweise, dass an einem 29. Februar Geborene nach 18 Jahren mit Ablauf des 28. Februar die Volljährigkeit erlangen. In Neuseeland feiern die Geburtstagskinder immer am 28. Februar.
Übrigens: Die „Schaltjahr-“Volljährigkeit erreichen Geburtstagskinder im 72. Lebensjahr. 🎂
Die Schaltjahr-Geburtstagskinder in Zahlen
Am Schalttag - dem 29. Februar, der nur alle 4 Jahre stattfindet – feiern in Österreich insgesamt 4.950 Personen ihren Geburtstag. Das sind knapp 2 % mehr als der für diesen Tag zu erwartender Durchschnittswert von 4.856 Personen. Die Wahrscheinlichkeit, an einem Schalttag geboren zu werden, liegt bei 1 zu 1.461. (Quelle: Statistik Austria)
Das Schaltjahr als Wirtschaftsfaktor?
Im ersten Moment denkt man sich vielleicht, dass es in einem Schaltjahr mehr Einnahmen gibt als in einem anderen, weil es einen Tag mehr zum Arbeiten, Produzieren und Herstellen gibt. Aber das wäre zu kurz gedacht. Zu einer richtigen Einschätzung kommen noch ein paar weitere Dimensionen hinzu. 🔎
Was 1 Tag wirklich für Unterschiede macht? In einem Schaltjahr gibt es 1 Tag mehr, um Waren zu produzieren, 1 Tag mehr, um einzukaufen, 1 Tag mehr, um Werbung zu schalten. Auch in diesem Schaltjahr gibt es 1 Tag mehr Wirtschaftsleistung. Das stimmt schon. Und natürlich kann das Bruttoinlandsprodukt (BIP) dadurch steigen.
Auf was es dabei aber wirklich ankommt: die Arbeitstage. Und nachdem es dieses Jahr weniger Arbeitstage gibt als 2023, kann es sein, dass der eine Tag gar keinen oder nur einen kleinen Unterschied macht.
Wir weisen hier außerdem kurz auf den konjunkturellen Arbeitstageeffekt hin. Dieser misst den Effekt von mehr oder weniger Arbeitstagen auf das BIP bezogen auf das Vorjahr.
Ein Tag mehr Arbeit im Vergleich
Nicht jeder Wirtschaftszweig hat gleich viel davon, wenn es einen zusätzlichen Tag gibt. Ein Tag mehr kann für den Tourismus und die Gastronomie zu mehr Umsatz führen, aber ein Tag mehr für die Polizei, die Rettung oder die Feuerwehr, um nur 3 Beispiele zu nennen, macht keinen Unterschied. In diesen Fällen führt der zusätzliche Tag vielleicht sogar eher zu mehr Kosten. 💰
Und bevor man an Wirtschaftszweige denkt, natürlich gibt es auch da unterschiedliche Auswirkungen, je nachdem ob der Schalttag ein Wochentag oder Wochenendtag ist.
Feiertage, die zu einem bestimmten Datum gehören, fallen dieses Jahr jeweils auf einen Wochentag. Also reduzieren sich schon einmal die Arbeitstage insgesamt. Der Kalendereffekt fällt heuer darüber hinaus nicht wirklich ins Gewicht, da schon 2023 weniger gearbeitet wurde als in einem durchschnittlichen Jahr. Was letztes Jahr außerdem noch mitspielte: Inflation und steigende Zinsen. Beides lief nicht immer ganz optimal für unsere Wirtschaft.
Exkurs Olympische Spiele, Europameisterschaften: Diese finden normalerweise in Schaltjahren statt. ⚽️ Das könnte dann wiederrum dazu führen, dass an diesen Tagen mehr konsumiert, mehr gereist usw. wird. Aber das ist nur eine Theorie. In der Praxis fallen Feierlaune und Public Viewings wahrscheinlich nicht so ins Gewicht.
24 Stunden extra
In Zeiten, in denen alles ein bisschen drunter und drüber geht, ist man vielleicht froh, ob dieser Ablenkung, bzw. nimmt man einen möglichen, positiven Nebeneffekt wohlwollend wahr und hofft darauf, dass alles seine Richtigkeit hat.
Positiv gesehen – ist dieser eine Tag vielleicht auch für alle gut, die gerade lernen oder an einer Arbeit schreiben, weil sie einen Tag mehr zur Verfügung haben.
Hier noch die bekannten drei Schaltjahr-Regeln:
Ein Jahr ist ein Schaltjahr, wenn die Jahreszahl restlos durch 4 teilbar ist.
Ein Jahr ist kein Schaltjahr, wenn es durch 4 und 100 restlos teilbar ist (z. B. 1900)
Ein Jahr ist ein Schaltjahr, wenn es sowohl durch 4, durch 100 und durch 400 teilbar ist (z. B. 2000)
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