Aktualisiert am 19. August 2024·in Brandaktuell, Geld und Nachhaltigkeit·5 Minuten Lesezeit

Secondhand, die 1. Wahl

Thrift Shopping ist längst zum Hit geworden. Heutzutage gehen junge Menschen in Secondhand-Kleidergeschäfte, um sich die wirklich ausgefallenen Einzelstücke zu besorgen. Wir haben uns für dich umgesehen, damit wir dir unsere Beobachtungen in passender Form weitergeben können.

Während Secondhand-Kleidung früher nicht für einen eigenen, einzigartigen Kleidungsstil gestanden ist, scheint die heutige Generation überzeugt, dass erst dadurch ein einzigartiges Styling möglich ist. Das Tragen alter Kleidung ist aber mehr als nur ein guter Look. 🤩

Von der Secondhand-Stange auf den Laufsteg

Schmuddelig ist Secondhand-Kleidung nicht mehr. Das hat natürlich auch etwas mit der Präsentation zu tun. Die immer größer werdende Fan-Gemeinde fühlt sich dadurch einfach angesprochen. Nicht zuletzt in den sozialen Medien können sie so auch gleich zeigen, was sie wo gefunden haben.

You got the look

Vintage, Thrift, Secondhand, egal, wie du es nennst - heute geht´s auch darum, den Kleidungsstücken einen langen Lebenszyklus zu geben. Es geht nicht mehr darum, immer wieder Neues anzuhaben, sondern mit den alten Kleidern der Nachhaltigkeit Rechnung zu tragen.

Zeit zum Umdenken

Den großen Modeketten geht es in erster Linie um die schnelle Mode. Aktionstage und immer wieder neue Preiskämpfe lassen das Shoppen stets impulsiver werden. Dabei legen sich die Käufer*innen Dinge zu, die oft ungetragen im Kleiderschrank hängen, um dann irgendwann weggeworfen zu werden. Studien zufolge kommen wir allein in Österreich auf die unglaubliche Menge von 80.000 Tonnen Altkleider pro Jahr. (Quelle: Greenpeace)

Menschen wechseln ihren Stil gefühlt jeden Tag und sortieren dabei immer wieder große Teile ihres Kleiderschranks aus. Die Kleidung landet dann im Mist oder in den Sammelboxen für Secondhand-Kleidung und kommt so wieder in den Umlauf.

Immer mehr Mode

Junge Menschen wollen einzigartig sein und auch so aussehen. Und sie sind draufgekommen, dass das gar nicht teuer sein muss. Geschäfte mit Secondhand-Kleidung gibt es immer mehr und sind mittlerweile so beliebt, dass auch große Konzerne, wie H&M und Zalando auf das Wiederverwenden aufmerksam geworden sind. Viele Geschäften werben damit, dass sie Boxen aufgestellt haben, die den getragenen Kleidungsstücken ein zweites Leben schenken sollen. Es bleibt jedoch offen, wie ernst es diesen Konzernen am Ende ist, bedenkt man doch, dass die nächste, neue Kollektion schon hinter der Tür wartet. 🚪

Um die Ernsthaftigkeit solcher Angebote zu prüfen, wurde unter anderem ein Projekt gestartet, für das Turnschuhe mit Ortungschips ausgestattet wurden. Auf dem Weg ins Secondhand-Leben landeten diese, auch wenn die Absicht gut war, leider oft auf dem Mistplatz.

Zahlen und Fakten (Quelle: statista)

  • Bis jetzt wurde in diesem Jahr im Bekleidungssektor ein Umsatz von € 9,80 Mrd. gemacht.

  • In Bezug auf die Bevölkerung von Österreich, ergibt das einen Durchschnitt von rund € 1.000 pro Kopf im Jahr 2024.

  • Ca. 21,6 % der Kleidung wird online erstanden.

  • In Österreich ist der Markt für Bekleidung geprägt von einer starken Nachfrage nach hochwertigen und nachhaltig hergestellten Produkten.

Ein Blick hinter die Umkleidekabine

Altkleiderverwertung ist auch zum gewinnbringenden Geschäft geworden. Die Ware wird nicht nur im Land selber weiterverkauft, sie landet auch in anderen Ländern und macht so den dortigen Markt mit einem zu großen Angebot kaputt. Manche Länder, wie z. B. Afrika, Südamerika und Asien haben den Import der bereits getragenen Kleidung sogar verboten. (Quelle: Die Zeit Online)

Kiloweise Superpreise und gutes Aussehen

Alte Kleider pro Kilo zu kaufen, gibt es schon eine Zeit lang und die Beliebtheit zieht sich mittlerweile durch Europa. (Quelle – drezz.de) Nicht nur, dass Müll vermieden wird und Ressourcen geschont werden. Man reduziert auch den Bedarf an neuen Rohstoffen und die Belastung der Umwelt. Finanziell kommt der Trend auch günstiger als neue Ware. ♻️

Die Sache mit dem Profit

Secondhand-Kleiderplattformen stellen sich gerne kostenlos dar und tun so, als ob nur die Menschen, die verkaufen und kaufen von allem profitieren. Dem Verbraucherschutz ist das nicht entgangen und auf Druck will z. B. der Secondhand-Onlinehändler Vinted nun besser über versteckte Kosten informieren. Man fragt sich auch, wie es um die Nachhaltigkeit steht, wenn Secondhand-Kleidung jetzt durch Europa geschickt wird, da Vinted unter anderem auch italienische Secondhand-Kleidung anbietet. (Quelle: orf.at)

Anders sieht es da auf der Babäm! online-Plattform aus. Dieser Secondhand-Online-Shop hat Kleiderspenden im Angebot, welche die SOS-Kinderdörfer erreichen, aber dort nicht sofort gebraucht werden. Die Einnahmen gehen dabei zu 100 % an SOS-Kinderdorf. Zu finden gibt es Mode für Damen, Herren und Kinder. Man kann also auch Mode nachhaltig gestalten und gleichzeitig etwas Gutes tun. Beim Versand werden wiederverwendete Kartons und recycelte Versandsackerl verwendet. Also gut für die Umwelt ist es auch noch. Außerdem wird dazu aufgerufen, wirklich nur das zu bestellen, was man wirklich möchte. 

Fazit: Es kommt nicht nur aufs Aussehen an

Wie heißt es so schön, es kommt auf die inneren Werte an. Deswegen egal, was du trägst oder wie du dich stylst, du bist gut, so wie du bist. Und bevor du das nächste Mal etwas kaufst, egal ob neu oder Secondhand, dann überleg doch, ob du es wirklich brauchst.

Katharina

Katharina

Katharina schreibt für uns über die Themen Geld, Zukunft und Nachhaltigkeit. 😊

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